ARAB SONG JAM
Zaza & Kurdish Soul

Bei der Konzertreihe ARAB SONG JAM, werden Neuinterpretationen populärer und traditioneller Lieder in der WERKSTATT DER KULTUREN auf die Bühne gebracht.

In dieser Folge der montlichen Konzertreihe ARAB SONG JAM präsentiert Bandleader und Oud-Spieler Wassim Mukdad die Edition „Zaza & Kurdish Soul“.

Die Konzertreihe ARAB SONG JAM lehnt sich mit ihrem Format an die Schwarze US-amerikanische Jamsession-Kultur der 40er Jahre an. Dabei wird das erste Set eines Abends durch ein festes Trio oder Quartett eröffnet, während für das zweite Set neu in der Stadt befindliche Musiker*innen beim Bandleader vorstellig werden können um einzusteigen.

Ähnlich wie sich die Jazz-Jamsessions in allen Metropolen der Welt inzwischen am „Real Book“ mit seinen Jazzstandards orientiert, bedient sich die neue Konzertreihe ARAB SONG JAM aus dem reichen Schatz des mittelöstlischen Lied-Repertoire.

Der Besuch von ARAB SONG JAM ist kostenfrei, über Spenden freuen wir uns sehr!

Sängerin: Mavis Güneser
Buzuk: Mevan Younes
Gitarre: Baris Sahin
Geige: Ahmet Tirgil
Percussion: Utku Yurttas

Mavis Güneser
Geboren in Varto, Türkei, ihre professionelle musikalische Arbeit begann 1995 in Istanbul mit der Gruppe AGIRE JIYAN, die hauptsächlich kurdische Musik machte.
Mit dieser Gruppe trat sie als Solistin auf mehreren Konzerten in der Türkei auf.
Nach Zwei Jahren gemeinsamen Auftretens, hat sie 1999 ihr erstes solo Album mit eigenen Stücken in ihrer eigenen Sprache „Zazaki“ herausgebracht.
Zazaki war zu dieser Zeit keine populäre und angesehene Sprache unter den jungen Musikern. Es war sehr wichtig Musik in dieser vom Aussterben bedrohte Sprache, die weder politisch noch sozial anerkannt und vertreten war zu machen und Lieder in dieser Sprache zu singen. Leider hat sich für diese Sprache auch heute noch nicht viel geändert.
Aus diesem Grund hat Mavis Güneser sich darauf konzentriert ihre Karriere mit Stücken aus der traditionell zazakischen Kultur fortzuführen.

Im Jahre 2000 musste sie aus politischen Gründen nach Europa auswandern. 2002 kam sie nach Deutschland und hat ihre musikalische Arbeit mit den Brüdern Metin Kahraman und Kemal Kahraman, die vornehmlich zazakische Musik machen, fortgesetzt.
Die Geschwister Kahraman haben insgesamt sieben solo Alben und vier Dokumentar-Alben herausgebracht und auf drei dieser Alben hat Mavis Güneser mitgearbeitet und ist auf ihnen zu hören. Auf diesen drei Alben „Meyman“, „Cevere Hazaru“ und „Sahmaran“ hat sie als Solistin mitgewirkt.

Gleichzeitig hat Mavis Güneser von 2003 bis 2007 mit der Frauenmusikgruppe „Lilith“ als Solistin und Percussionistin zusammengearbeitet und in 2004 ein Album mit Frauenliedern in sechs verschiedenen Sprachen herausgebracht; drei der Lieder hat Mavis Güneser auf türkisch, kurdisch und zazaki vertont.

In den vergangenen zwei Jahren hat Mavis Güneser mit Sehriban Özdemir regelmäßige Auftritte und Engagements in Berlin. Ihr Repertoire bilden dabei ihre eigene Interpretation der traditionellen kurdischen, türkischen und zazakischen Stücke. Außerhalb ihrer Album und Bühnenarbeit hat Mavis Güneser auch Filmmusik gemacht.

In den letzten Jahren arbeitet Mavis Güneser an einem solo Album.
Dieses Album besteht aus traditionellen Klageliedern aus Dersim.

BANDLEADER DES ABENDS: WASSIM MUKDAD
Wassim Mukdad ist ein Musiker und Komponist aus Syrien. Er komponiert, dirigiert und spielt die Oud (die arabische Laute) in verschiedenen Genres wie Tarab, Tanz- und mittelalterlicher Musik, die er mit Elementen anderer Musikkulturen verbindet.
Seit seiner frühen Kindheit spielt Wassim Oud und Klavier, stark inspiriert von Munir Bashir, einem der größten Oud-Spieler der Geschichte. Er genoss sein Studium am „Höheren Musikinstitut in Damaskus“ unter der Leitung der renommierten Professoren Askar Alikbarov (aus Aserbaidschan), Isam Rafee und Mohammad Othman (aus Syrien).

Derzeit arbeitet Wassim an verschiedenen Musikprojekten wie dem „Babylon Orchestra“, einem Orchester zur Verschmelzung von arabischer Musik und europäischer Musik in Berlin. Er ist auch Teil von „Kayan Project“, einem gemischten Quartett aus Syrien und Israel, das eine Botschaft des Friedens und der Vielfalt vermittelt. Wassim trat bereits mit vielen Ensembles in Syrien und der Türkei auf. Er betont immer wieder, dass ein Dialog zwischen den Kulturen geschaffen werden muss, um den Frieden angesichts von Stereotypisierungen, Rassismus und Kriegen zu fördern.

Als Psychosozialer Berater setzt Wassim seine Bemühungen auf dem Gebiet der Musik fort und beteiligt sich an Projekten wie „Musikplus Fusion“ dem Education-Programm der Berliner Philharmoniker. Von 2010 bis 2012 half Wassim traumatisierten palästinensischen, irakischen und syrischen von Krieg betroffenen Kindern in Syrien durch Musik und Chöre in Zusammenarbeit mit UNRWA, UNICEF, DRC (Danish Rescue Committee) und SARC „Syrian Arab Red Crescent SARC“.

In all diesen Projekten folgt Wassim weiterhin seiner Vision, und sieht Musik als eines der wichtigsten Kommunikationsmittel, das Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Hintergründen verbindet und sie auf einer sehr tiefen emotionalen Ebene interagieren lässt

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